Zick-Zack durch das Reich der Mitte

Zick-Zack durch das Reich der Mitte
Unsere Reiseroute

Sonntag, 17. Juni 2018

Kapitel 11 – Italien in China - ein kleines weinlastiges Wunderland


Frühstück
Heute war die Abfahrtszeit auf 12:00 Uhr terminiert. Und es gibt kein Mittagessen! Also haben wir die Zeit genutzt und ausgiebig das Frühstücksbuffet durchprobiert. Bei der Größe des Buffets erstaunlich, aber einige Gerichte an den Stationen haben täglich gewechselt. Wir haben auch nicht alles probieren können, dafür benötigt man noch ein paar Tage mehr Aufenthalt.









Frühstückssuppe




Alles was gebraten oder frittiert wurde...
Oder fast gesund
auch nur fast :)
Wasserspiele an der großen Wildganspagode
Nach dem Frühstück haben wir uns vom netten Neuseeländer verabschiedet, der uns noch seine Karte gegeben hat. Food and Beverage Ambassador! Kein schlechter Titel. Er war sehr fröhlich, obwohl etwas müde, da er nachts noch das Spiel der All Blacks (Neuseeländische Rugby-Nationalmannschaft) gegen Frankreich angeschaut hatte und die All Blacks nach Rückstand dann doch noch mit 52:11 gewonnen haben. Er hat uns auch noch gefragt, wann wir los wollen und ob wir um 12:00 Uhr das Hotel verlassen wegen der Checkout-Time. Wir hatten das Gefühl, er hätte uns noch geholfen etwas länger bleiben zu dürfen, wenn wir es hätten gebrauchen können.
Im Stadtmauerpark







Wir haben dann in Ruhe alles zusammengepackt und sind dann zum Auschecken gegangen.  Im Aufzug nach unten hatten wir uns noch gefragt, ob die die Gute-Laune-Managerin schon Dienst hat… Ja sie hatte und sie hat uns schon wieder mit einem Lachen am Aufzug empfangen und uns zur Rezeption begleitet, die keine 5m entfernt war.
Das Auschecken war unproblematisch und schnell und so haben wir noch ein paar Minuten Zeit gehabt, bis wir von Xian abgeholt wurden.
Der Park wurde übrigens erst vor ein paar Jahren angelegt.
Hier werden die Bäume gleich in groß gepflanzt. 

letzter Blick auf  die Stadtmauer
Einziger runder Turm
Wir sind etwas früher los,  da wir noch einen Cache unten an der Stadtmauer suchen wollten, an den wir bei unserer Radtour nicht herangekommen sind, weil wir ja oben auf der Mauer unterwegs waren. Also hat uns unser Fahrer an eines der östlichen Durchgangstore gefahren und wir sind noch mal zusammen mit Xian in den schönen Park spaziert.  Diesmal hatten wir mehr Glück. Die Dose lag an einer Position auf der diesmal keiner sitzen konnte. 




Auch die Dame, die versucht hat in der Nähe die Wand mit Flötenspiel zu betören (sie war noch nicht gut, hat aber fleißig alleine hier geübt), konnte uns nicht bemerken. So konnte Katja hier schnell fündig werden. 











"Eingang" zum Weingut
Danach ging es dann gleich weiter nach Norden zu Chateau Chenyu Rena, einem alten Weingut, das im ausgehenden 19. Jahrhundert gegründet wurde und inzwischen zu einer chinesischen Marke gehört, die viele weitere Weingüter in und außerhalb Chinas besitzt.
Ein Miteigentümer ist ein Italiener, dem auch die Marke „Disaronno“ (Amaretto) gehört.
Entsprechend ist das Weingut einer italienischen Burg nachempfunden, mit Campanile und allem, eben wie man sich ein italienisches Schloss vorstellt.
Brunnen am Eingang
Was man sich nicht so richtig vorstellen kann ist, was die tatsächlich draus gemacht haben. Das ganze gleicht eher einem Vergnügungspark… Es fängt damit an, dass man am Eingang vom Parkplatz zum Park eine Eintrittskarte kaufen muss. Xian hat uns dann gefragt, ob wir zu Fuß (20 Minuten einfacher Weg) laufen wollen oder mit dem Sightseeing Bus (so einem großen Golfcart für 12 Passagiere) fahren wollen. In Anbetracht der Hitze und der Wegstrecke, haben wir uns für das Golfcart entschieden. Sie hat uns zu der Fahrt auf eigene Kosten eingeladen, da sie auch nicht laufen wollte 😊.

Das Eingangsgebäude
Statt Bus kan man auch die Kutsche nehmen
















Unterwegs: Blick durch die Weinreben auf das Schloß

So wurden wir gemütlich durch den schönen Park, vorbei an vielen Weinreben, vom Eingang zum Schloss gebracht. Schon vor dem Eingang war ein Brautpaar samt Phototeam mit Aufnahmen beschäftigt… Aber innen waren überall, wo man hinschaute Brautpaare mit Photographen zu erblicken. Der Park und das Schloss geben aber auch ein super Fotomotiv ab für die Bilder. Vor allem bei dem spitzen Wetter mit strahlend blauem Himmel heute. Auf die Anmerkung von Katja hin, dass die Brautpaare nicht so glücklich schauen, wie sie ja sollten, haben wir die Erklärung bekommen: Die Hochzeitsfotos werden 1 Monat im Voraus aufgenommen, damit man diese dann auf der Hochzeit zeigen und verteilen kann. Da es in der Sonne recht heiß war, ist das Herumstehen und -laufen in der Sonne in Brautkleid bzw. Anzug nicht gerade angenehm. Zudem müssen Brautkleid, Frisur  und Makeup mehrmals gewechselt werden. Neben einem Kleid in Weiß und Rot müssen wohl noch ein paar andere Farben herhalten. Damit dauert ein Photoshooting einen ganzen Tag, kostet viel Geld und ist sehr anstrengend. Die Shootings und die Bekleidung ist wohl genau gleich, egal ob 38°C, 20°C oder auch -14°C.
Hochzeits-Photoshooting in chinesisch Italien



Wir haben schon vor dem Eingang viele Bilder gemacht, auch für Xian, für die es auch eher wie ein lustiger Ausflug in das Wunderland Wein war als ein richtiger Führungstag. Am Eingang mussten wir wieder die Tickets vorzeigen und die Dame am Eingang hat natürlich gesehen, dass wir Ausländer sind. Sie war so nett uns anzubieten, eine Führung auf englisch zu geben. Zuerst sollten wir uns aber noch in einem Mehr-D-Kino einen Film anschauen. Wir sind also hinein in das Halbrund, haben uns angeschnallt, die 3-D-Brille aufgesetzt und schon ging die Fahrt los. Ein junges chinesisches Paar, das eines der Chateaus besucht wird durch das hauseigene Maskottchen auf eine Traumreise in einer Weinschale durch die verschiedenen Weingüter geschickt, um dort jeweils Erde und Samen mitzunehmen, die sie dann am Ende in Chateau Chengyu Rena abgeben, so dass auch hier Wein angepflanzt werden kann. Süß gemacht mit dem Hausmaskottchen und zwei Drachen, einer hell für den Weißwein und einer dunkel für den Rotwein. Neben den 3D-Effekten bewegen sich auch noch die Sessel und bei jedem Wasserkontakt im Film wird man auch noch mit Feuchtigkeit besprüht.
Beeindruckende Burg im italienischen Stil

Blick auf die Reben (hinten links: der Eingang)
Der Eingang nach Disneyland... äh also dem Weingut
Eingangshalle der Burg

Der berühmte Wein des Weingutes
Weinfass (ob da jemals Wein drin war?)
Der Ursprung des Weingutes: roter Reiswein und Branntwein

im 4D-Kino
Erklärung der Weinbeere (zum Hineingehen)
Wieder raus aus dem Kino ging es weiter durch eine Ausstellung über Wein und die nette Dame vom Eingang hat und mit einem Headset mit Mikrofon begleitet. Sie hatte alles wirklich sehr gut auswändig gelernt und konnte auf einfache Fragen auch toll antworten. Das war richtig gut, aber in so fern wieder problematisch, weil Xian kein englisch konnte und auch was mitbekommen wollte. Also haben wir dann wieder von englisch in deutsch übersetzt und die nette Dame fast zur Verzweiflung gebracht. Wir haben uns dann irgendwann in einen wilden Sprachmix geredet und irgendwie Spaß dabei. Der erste Ausstellungsteil hat sich in einem langen Gang mit Werkzeugen beschäftigt, dann ging es weiter mit „was braucht Wein zum Gedeihen“ und „wie schmeckt Wein“? Alles sehr gut aufbereitet und sehr anschaulich vermittelt, z.T. auch mit interaktiven Stationen und Geruchsproben. 

Vergleich: Erkennen von frischen und gereiften Weiß- und
Rotweinen (Aussage: Alten Wein kann man nicht trinken)

interaktive Erklärung der Geschmacksbereiche
auf der Zunge


















Verschiedene Geruchsproben
historische Weine des Weingutes
z.B.: Riesling
Besondere Flaschen


der Weißweindrache
Entrappen und Kerne abtrennen





ein paar der Stahltanks für die Gärung

Das Weinlabor



Der Rotwein- und Weißweindrache,
die einen durch die Ausstellung führen

Von dort aus ging es weiter durch ein paar Ausstellungsräume zur Geschichte und dann zur Presse und einem sehr beeindruckenden Tanklager. Angeblich würde es hier 820 Edelstahltanks a 20000 Liter geben! Auch Labor und Abfüllanlage wirkten mal nicht gerade klein. Man wird anschließend eine Treppe tiefer geleitet (unsere englische Führerin musste inzwischen zurück an den Eingang und konnte uns nicht weiter begleiten) und kommt dort durch ein schier endlos wirkendes Labyrinth eines Flaschenweinlagers zu einem Aussichtspunkt über den Fasskeller, der auch einfach nur riesig ist.

Unmengen an Lagerboxen (leider verschlossen)



viele berühmte Leute waren schon zu Gast
ein kleiner Teil des Barriquelagers


Der Durchbruch: der Gewinn des großen Preises bei der
Panama-Expo

weiteres Flaschenlager (darf nicht betreten werden)






ein ganz schön langer und hoher Gang

"The Dark Ride"
Da wir uns ja nun nicht in einem einfachen Weingut befinden, gibt es auch noch einen Dark Ride, bei dem man wie in einer Geisterbahn in Wagen mit Bügel einsteigt und dann (ohne Gespenster und Gruseln) auf eine Zeitreise der Kellerei und des Unternehmens mitgenommen wird. Also sowas gibt es bei uns, unseres Wissens nach, noch nirgends…







mit Erklärungen über die Historie des
Weingutes (auf chinesisch versteht sich)
aber Spaß gemacht hat es trotzdem

















Happy Dreamwork: Absicht oder Versehen?


Der Weinprobierautomat:
Eintrittskarte scannen
Ganz zum Schluss gibt es dann auch noch Automaten an denen man sich durch Abscannen des Barcodes auf dem Ticket einen Probierschluck ausgießen lassen kann. Leider konnte uns niemand beantworten was sich in den Flaschen befindet (es waren alle gleich), aber man meinte, es wäre ein Cabernet Sauvignon. Naja, es hätte auch ein Merlot oder ein anderer Rotwein sein können, besonders gut war er leider nicht. Aber das war bestimmt auch nicht das Spitzenprodukt des Hauses. Es gab zwar Verkaufsstände und auch einen Verkaufsshop, aber versuchen konnte man anscheinend sonst nichts mehr.
und Probierschluck ziehen
Sind die beiden nicht süß?
Aber leider viel zu groß für unser Gepäck
Draußen vor dem Ausgang beim Bus-Warteplatz
Das Rebenmeer
Und überall werden Hochzeitsbilder
gemacht.

Ein letzter Blick zurück
Der Bahnhof ist gut besucht


Unser Zug
Wir waren aber auch schon wieder mal ein bisschen spät dran, wir haben einfach zu viel gefragt und gestaunt, und heute hatten wir ja noch einen Zug zu erwischen. Also sind wir leider raus aus der klimatisierten Wunderwelt und raus zu den schwitzenden Brautpaaren (wir haben so ungefähr 10 Paare insgesamt gezählt und vermutlich nicht alle gesehen). Der Shuttlebus hat uns dann wieder zum Ausgang gebracht, wo man durch einen weiteren Shop wieder ganz aus dem Gelände rauskam. Der Weg zum Bahnhof war unspektakulär und wir sind mit kaum Zeit zum Warten müssen nach dem Sicherheitscheck am Eingang zum Bahnhof angestanden. Hier gibt es keine abgeschlossenen Wartehallen wie z.B. in Peking, hier ist es eher wie an einem Flughafen. Die Türen gingen pünktlich auf, eine weitere Ticketkontrolle und wir konnten auf den Bahnsteig und zum vordersten Wagen mit der  Nummer 1 gehen. Eigentlich hätten wir ja fliegen sollen, aber das hat wohl nicht geklappt und der Zug, meinte man, wäre eh die bessere Wahl, also hat man uns umgebucht. Dafür durften wir Business-Klasse reisen. Das war sehr angenehm, nur 5 Sitze, die man alle bis zu einem Bett ausfahren konnte, Getränke, warmes Essen und sehr nettes Personal. 
Unsere Sitzplätze
Nur einer der Mitreisenden, der hat sich leider nicht so an die schöne Ruhe halten wollen und hat entweder lautstark telefoniert oder ohne Kopfhörer Filme auf dem Handy geschaut. Naja, ging auch vorbei.
Die Strecke verläuft durch die Bergkette, die Nord- von Südchina trennt und wir sind insgesamt bestimmt eine Stunde durch Tunnels gefahren, eine unglaubliche Strecke. Auf der Südseite sah alles ganz anders aus als im Norden, viel grüner, feuchter und mit Reisterrassen. Schön war das.
Vermutlich die Beschreibung was man
bekommt während der Fahrt.
Unterhaltung hatten wir auch durch einmal zwei Bahnbeamte, die im ziemlich genauen Abstand von immer einer Stunde bei uns vorbei vorne in den Führerstand gegangen sind und nach wenigen Minuten wieder rauskamen, um wieder nach hinten zu laufen (vielleicht Techniker?) und einen Polizisten, der immer wieder mit strammen Schritt bis zur Fahrertür ging, dort kurz stehen blieb, auf dem Absatz kehrt machte und mit sturem Schritt wieder in den nächsten Wagen auf Streife ging. Auch ein Job….




Beschreibung des Sitzes






Pantoffeln für die Fahrt



Getränk (warm) und Snackbox







Echt gemütliche Sitze
Bordmenü (rechts ist Suppe)

Gemüsesuppe
(Wasser mit Ei und Gemüseeinlage)
In den Bergen


Südlich der Berge: Reisanbau
Noch mehr Reisplantagen


Inhalt der Snackbox

Zwischenhalt
(da können sich die Bahnfahrer in Deutschland
auf dem Bahnsteig mal was abgucken)



Ankunft in Chengdu
Wir wurden in Chengdu schon von einer jungen Dame, Bella, erwartet, die uns abgeholt hat. Das war jetzt noch nicht unsere eigentliche Reiseleiterin, die hatte sich wegen eines Problems zu Hause entschuldigen lassen. Aber sie hat uns mit dem sehr netten Fahrer Wu schnell in das tolle Hotel The Temple House gebracht, wo wir dann müde ins Bett gefallen sind.


Der Hoteleingang bei Nacht
Die Sitzecke

In der Hotellobby



Bad und Zimmer


Bett und dahinter das Bad



M&Ms und andere Bonbons im Zimmer

Die Kaffee- und Teeecke

Die Maxibar
Die großen Flachen Wein und Champagner
kosten extra, die Softdrinks und das Bier
sind inklusive

Licht und Fensterladensteuerung neben dem Bett


Alles sauber in Schubladen aufgeräumt.

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