Zick-Zack durch das Reich der Mitte

Zick-Zack durch das Reich der Mitte
Unsere Reiseroute

Donnerstag, 7. Juni 2018

Kapitel 5 - Ausflug zur Fundstelle des „Peking man“

Pfannkuchen mit Schinken und Hoisin-Sauce
Unser Tag begann wie immer mit einem Frühstück (dem letzten in diesem Hotel, da wir morgen schon sehr früh weiter müssen).



Egg-Benedict

Eingang zur Fundstelle des "Peking Man"
In der Lobby warteten wieder Wong und draußen unser Fahrer, um uns nach Zhoukoudian (ca 1,5-2h südwestlich) zu bringen, um die Ausgrabungen und die Ausstellung rund um die Fundstelle des Peking Man, einem der ersten Funde des modernen Menschen auf der Welt, der vor ca. 200.000-700.000 Jahren (je nach Quelle) hier gelebt hat, anzuschauen.
Nachdem wir Maropeng in Südafrika auf unserer Reise 2012 besucht hatten, um dort Mrs. Plees zu bewundern (den derzeit ältesten Fund des modernen Menschen), wollten wir uns dies hier natürlich auch nicht entgehen lassen. Auch ein UNESCO Weltkulturerbe, aber irgendwie sehr unbekannt.
Neue Überdachung der Ausgrabungsstätte
Als wir am vermeintlichen Ziel angekommen waren, schickte uns ein Sicherheitsbeamter zu einem anderen Museum, vor dem wiederum ein Sicherheitsbeamter stand, der uns wieder zurück geschickt hat zum ersten Punkt. Leider haben wir ja nicht verstanden, was Wong und die Sicherheitsmänner gesprochen haben, hätte aber auch in Deutschland sein können, den Tonfall haben wir erkannt. Zurück an Station 1 durften wir dann doch aussteigen, Wong hat wie immer die Eintrittskarten besorgt und so durften wir auf das Gelände, an dem zwei Männer am Eingang im Schatten saßen und so aussahen, als würde hier eher kein Besuch vorbei kommen.
Wasserfall im Park
Durch einen sehr schön angelegten Park, sind wir dann zu einem Gebäude gekommen, in dem sich eine interaktive Ausstellung befindet, die sich um das Leben der damaligen Steinzeit-Menschen dreht. Die Spiele wurden alle durch Beamer an Wand und Boden projiziert und es gab vor jeder Projektionsfläche eine aufgemalte Spielfläche mit der chinesischen Erklärung, was man tun musste. Da unser Chinesisch jetzt nicht gaaaaannz so gut ist und wir dadurch kein Schriftzeichen verstanden haben, mussten wir einfach ausprobieren. Was aber auch ganz gut funktionierte, nur das mit den Punkten, die man bekommen hat, haben wir nicht wirklich verstanden. Die zählten immer hoch und runter. Im ersten Spiel musste man durch wildes Herumwedeln mit den Armen Früchte (Äpfel und  Orangen) von zwei Bäumen holen. Das ging noch ganz gut, nur an den HighScore sind wir nicht mal nah herangekommen. 
Stefan beim Früchtesammeln


Die Spiele sind wohl auch so gedacht, dass viele diese gleichzeitig im Team spielen können. Spiel zwei drehte sich um das Abwehren von gefährlichen Tieren… Man steuert eine Gruppe Steinzeitjäger, die versuchen Steine auf Säbelzahntiger und Hyänen zu werfen. Diese brachten die Punkte, es liefen aber auch Hirsche durchs Bild, hat man die getroffen, sank der Punktewert wieder um 20. Der Highscore stand auf 220, wir haben max. 160 Punkte erreicht. 
Plötzlich waren andere Besucher da (die aber das Gebäude
nie mehr verlassen haben?!?)
Vielleicht war das Spiel auch für 4 Personen gedacht, weil vier Stellplätze für die Füße am Boden eingezeichnet waren.  So waren wir zu zweit auch etwas zu wenig. Als nächstes konnte man mit Bällen auf Tiere der damaligen Zeit werfen. Nashörner, Tiger, Hyänen etc. und an einem anderen Platz auf Fische, Vögel und Fischotter. Als letztes Spiel gab es eine Projektionsfläche eines Flusses oder Sees auf dem Boden in dem Fische schwammen, die auf Bewegung regiert haben. Ist man auf die Projektionsfläche getreten, sind alle Fische von einem weg geschwommen, aus dem Bild heraus. Es gab Stöcke, die man als Speere einsetzen konnte und versuchen musste jetzt einen Fisch zu treffen ohne durch zu schnelle Bewegung die Fische zu verschrecken. Ganz und gar nicht einfach. Vermutlich was das Leben zur damaligen Zeit alles andere als einfach. Im letzten Raum gab es große Monitore, in denen man sich verschiedene Animationen anschauen konnte, über das Leben der damaligen Zeit. Also wie wurde gefischt, wie hat man um eine Frau geworben, wie Werkzeug hergestellt, sich gegen wilde Tiere verteidigt und der Tod gehörte natürlich auch dazu… Man konnte ja nicht immer gewinnen. Die Filme waren toll animiert und waren auch einfach zu verstehen, ohne chinesisch können zu müssen.
VR-Animation (3 von 4 defekt)

Eine große Kuriosität gab es aber in dem Museum: 
Als wir das Museum betreten haben, waren wir ganz und gar alleine. Als wir so angefangen haben die angebotenen Spiele auszuprobieren und ein paar Punkte dabei zu sammeln, füllte sich plötzlich die Ausstellung mit Kindern und Erwachsenen und es gab einen regen Betrieb. Als wir die Ausstellung verlassen haben und im Vorraum (also sozusagen im Museumsshop) standen, war plötzlich wieder alles ruhig.

Künstlicher Fluss oder See mit animierten Fischen
Gar nicht leicht einen zu fangen.
Lehrbereich mit Animationsfilmen
Wir hatten mit einem Cachebesitzer schon im Vorfeld Kontakt aufgenommen gehabt, der einen Cache auf dem Gelände liegen hatte, der aber seit geraumer Zeit wegen Bauarbeiten nicht mehr zugänglich ist. Die Idee von Katja war, den Cache im Museumsshop zu platzieren, da dort der Verlust der Dose am Unwahrscheinlichsten ist. Wong hat die Dame hinter dem Tresen gefragt, ob sie für uns die Dose im Regal platzieren würde. Nach der ganzen Erklärung warum es bei Geocaching geht, hat die Dame dann Ihren Chef angerufen. Diesem hat Wong dann noch mal alles erklärt, er konnte das aber auch nicht entscheiden und musste wieder den nächsten Chef fragen. Während der ganzen Zeit der Erklärungen und der Telefonate kam kein einziger der Besucher heraus. Und es ging auch kein neuer Besucher hinein. Auch anschließend im Park war kein weiterer Besucher zu sehen. Es wirkte so auf uns, als wurden die Besucher alle zusammengerufen, um Leben vorzutäuschen… Seltsam war das Ganze schon irgendwie.
Im Büro von Frau Direktor Hu
Um den Cache nun endgültig platzieren zu dürfen mussten wir nun zu einem anderen Gebäude fahren, damit sich die Chefin persönlich die Cachebox anschauen konnte. Wir wurden vor dem Gebäude von einem Herrn empfangen und zum Verwaltungstrakt und dort in das Büro der Kuratorin geführt. Die Dame residiert in einem kleinen Büro mit einer großen Chinesischen Flagge, die in einer Ecke hinter ihrem Schreibtisch an der Wand lehnt. Nachdem Wong wortreich erklärt hat, was Geocaching ist und das eigentlich schon seit 2009 ein Cache auf dem Gelände liegt, kam sofort die Frage auf: „Warum nur einer?“. Die Kuratorin ließ sich von Wong zum Glück begeistern und gab die Erlaubnis die Dose im Shop der Ausstellung zu platzieren. Wir bekamen sogar noch einen Tee angeboten, der sehr gut geschmeckt hat, aber leider zu heiß war, um ihn schnell zu trinken. Der Herr, der uns vor dem Gebäude abgeholt hatte, hat dann den Auftrag bekommen unsere Box im Shop aufzustellen. Außerdem wollten sie die Beschreibung haben, wo die ursprüngliche Dose zu finden ist, um diese selbst einmal suchen zu gehen.
Das Museum (bis Oktober 18 geschlossen)
Leider muss man dazu sagen, dass das eigentliche Museum mit den Fundstücken derzeit wegen Renovierung geschlossen ist. Über der Höhle aus der die Funde stammen, wurde ein Dach gebaut und irgendwelche sonstigen Bauarbeiten waren leider noch in vollem Gange, so konnten wir weder die Höhle noch das Museum besuchen. Sehr, sehr schade, das wäre bestimmt super interessant gewesen.


Chinesische Toilette am Park



Auf dem Rückweg haben uns am Chaoyang Park absetzen lassen, in dem es ein paar Caches zu suchen gibt. Man muss, wie bei vielen der großen Parks, Eintritt bezahlen (ca. 70 ct. für einmal, 1.20 Euro für einen Monat und 10 Euro für 1 Jahr).
Parks in Peking sind allesamt toll angelegt und gepflegt. Dieser hier hat noch zwei weitere Besonderheiten: Zum einen eine Joggingstrecke aufgeteilt auf zwei Tartanbahnen, die sich in rot 5,5km und in grün 1,1km durch den Park ziehen und an einer Stelle schneiden. Die andere Besonderheit ist eine Art Vergnügungspark, der ein wenig an den Wiener Prater erinnert (also Park mit Fahrgeschäften zum extra Bezahlen). Das Aufkommen an Nutzern war aber sehr gering… Die Fahrgeschäfte hatten alle offen, das Personal saß aber eher gelangweilt herum oder stand in Grüppchen zusammen und hat sich unterhalten.
Manchmal gibt es 2 Arten von
Toiletten... Diese sind durch
Piktogramme zu unterscheiden
Und so sieht es dann aus...






















Parkeingang
Zwei Caches konnten wir nicht finden, es sind wohl noch ein paar mehr verschwunden, wir hatten uns aber auf die konzentriert, die eine schwedische Cachergruppe vor 2 Wochen finden konnte.
Wir haben uns zum Südausgang gecached, um  von dort aus die U-Bahn zu nehmen. Ticket und Fahrt waren genauso unproblematisch wie unsere erste Tour. Inzwischen hatten wir ja auch schon „Erfahrung“. Was uns schon bei der ersten U-Bahn-Fahrt aufgefallen war, wir aber unter Sinnestäuschung abgetan hatten war die Luftströmung im Zug. Die U-Bahnwagen sind eisig klimatisiert und entsprechend vollkommen geschlossen. Fährt die U-Bahn aber an, hat man das Gefühl man steht im Fahrtwind. Und der wird auch stärker, wenn die Bahn noch mal beschleunigt. Wir sind uns immer noch nicht sicher, ob das Einspielen von Fahrtwind Einbildung oder Realität war.
Weihrauchbehälter
Richard Strauß
Der Berliner Bär darf natürlich auch
nicht fehlen.
Skulptur gegen Gewalt




Im Park


Ein chinesischer Erfrischungsgetränkeautomat.
Zero-Produkte (Sprite, Cola) ca. 65ct.
Das gleiche mit Zucker 12ct. teurer.
Hat zwei Tartanbahnen... hier die Rote: 5,5 km 
Blick auf die Skyline von Peking
Blick in den Park
Essensstand bei den Fahrgeschäften (hatten nicht viele offen)
Spirale aus Kartoffelirgendwas mit Ketchup
Hier kann man Bälle in Frösche werfen
oder baggern
Zurück im Hotel haben wir es das erste (und damit auch das letze Mal) geschafft die „Tea-Time“ zu besuchen. Es gab kalte und heiße Getränke, diverse Bonbons und Fruchtgummi (manche sahen aus wie von Trolli) und andere süße Kleinigkeiten wie Cheese-Cake, Törtchen, „Puffs“ und vieles andere mehr. Wir hatten einen Tisch mit guter Aussicht aus dem 16.Stock über die Stadt und haben es uns gut gehen lassen.
Tea-Time-Candy-Bar
Gebäck zum Tee
Oder ein paar frische Früchte...
Soviel konnten man gar nicht probieren
Blick aus dem Fenster im 16. Stock



Aber alles, was wir probiert haben war sehr gut.


Um 18:00 Uhr hatten wir eine Führung durch das Hotel terminiert, mit Besichtigung der Kunstwerke und überraschenderweise auch noch von zwei Suiten. Aber dafür brauchen wir einen eigen Blogeintrag.
Wir haben anschließend noch die Happy Hour in der Bar genossen, mit unseren freien Drinks (zwei Wein, zwei grüne Eistee) und sind dann packen und ins Bett gegangen, da es morgen schon um 6:15 Uhr los geht zum Bahnhof.


Zwei grüne Eistee


Wein (leider "nur" Chilenischer)











1 Kommentar:

  1. So, jetzt brauch ich auch was, aber einen Kaffee ohne Gebäck.
    Eure Beschreibungen sind super, machen aber auch Hunger (oder besser gesagt Appetit)
    Bis bald

    AntwortenLöschen