Zick-Zack durch das Reich der Mitte

Zick-Zack durch das Reich der Mitte
Unsere Reiseroute

Mittwoch, 13. Juni 2018

Kapitel 8 – Xi’an – Anfahrt, Stadtmauer und chinesische Maultäschle


Das Hotelteam im Jing's
Hier in China ist das Essen super. Es hat überhaupt nichts oder nur ganz wenig mit dem zu tun, was man bei uns in Deutschland als chinesisches Essen untergejubelt bekommt.
Entsprechend hatten wir am Vorabend zu viel gegessen und konnten das gute Frühstück gar nicht vollumfänglich in Anspruch nehmen. So haben wir uns mit Tee, dem Gebäck, der Marmelade und einem Wassermelonensaft zufrieden gegeben. 

Danach haben wir noch unseren letzten Sachen zusammengepackt und dann standen schon viele Mitarbeiter des Hotels vor unserem Zimmer, um uns mit dem Gepäck zu helfen. Unser Fahrer und Herr Li waren auch schon vor Ort. Gestern hatte Herr Li noch im Hotel gefragt, ob wir hier einen Cache platzieren dürfen. Wir durften und haben dann noch ein chinesisches Schmuckkästchen gekauft, damit das Hotel dieses bei sich aufstellen kann. Dieses haben wir dann noch dem netten Personal an der Rezeption übergeben.
China ist wohl der einzige Ort auf der Welt, bei dem man sich keinerlei Gedanken darüber machen muss, ob die Souvenirs wohl „Made in China“ sein könnten.  Aber China entwickelt sich so schnell, dass auch hier die Löhne steigen. Die aktuelle Regierung baut ja gerade die „neue Seidenstraße“ von Chengdu aus nach Hamburg. Diese durchquert auch viel ärmere Ländern wie Usbekistan etc. um auch mit diesen Ländern leichter Waren auszutauschen. Vermutlich kommen die chinesischen Andenken irgendwann aus diesen Ländern, weil dort die Produktion viel billiger sein wird als hier im Land selbst.
Vielleicht noch eine interessante Geschichte aus Peking, die uns Herr Li erzählt hat über eine Parallelwelt weil es doch noch genügend arme Menschen gibt (Landflucht) und die in einer teuren Stadt wie Peking überleben müssen. Dazu hier ein Bericht von Galileo.


Stefan mit Herrn Li
Da Herr Li nach Hause nach Datong gefahren ist und nur 7 Minuten nach uns einen Zug hatte, konnte er uns mit in den Bahnhof begleiten. Dies war ganz gut, da an der Sicherheitskontrolle aufgefallen ist, dass ich ein Taschenmesser in meiner großen Reisetasche hatte. So konnte er zwischen dem Personal und uns übersetzen. Nach einem Blick auf das Messer durften wir es aber wieder einpacken.
Die Züge in China sind absolut pünktlich. Auch die Wagenstandsanzeiger (hier auf den Boden aufgemalt) stimmen und der Zug hält exakt an der vorgesehenen Stelle. Dieser Zug hat „nur“ eine „D“ Nummer, d.h. er fährt nur 250km/h, der letzte hatte eine „G“-Nummer und fuhr max. 300km/h schnell. Der heutige Zug war nicht in rot sondern in grün/gelb-Tönen gehalten und wirkte etwas schicker als der Zug nach Pingyao. Allerdings gab’s hier kein Wasser und Snack zur Begrüßung, aber es kam immer wieder jemand vorbei und man konnte Snacks und Getränke kaufen. Es gab auch wohl ein warmes Essen zu erwerben (aber wir waren ja noch satt und heute Abend ist ein Abendessen geplant). 
Der Bahnhof. klein (2 Gleise) unaufgeregt und übersichtlich
vor dem Bahnhof: Selbst im Kanalschacht
wir auf dem Handy getippt.
Im Zug

Reisanbau am Fluss
Unterwegs haben wir den Gelben Fluss überquert

Europa und China unterscheiden sich gar nicht so sehr.
Sieht fast aus wie die Gewächshauslandschaft
in Almerimar


Felder unterwegs
















Die Ernte hat begonnen
Getreidefelder

















Bei der deutschen Bahn fragt man sich, ob die
Züge überhaupt mal geputzt werden,
hier wird während der Fahrt dauernd gewischt
Landschaft unterwegs







Ankunftsbahnhof: groß und voll
Hm, das mit dem absolut pünktlich müssen wir leider wieder zurück nehmen. Als wir angefangen haben das Kapitel zu schreiben, da sah ja noch alles top in Ordnung aus, aber dann, kurz vor unserem Ziel Xi’an, kam der Zug zum Stehen. Anscheinend war der Bahnhof „voll“. Wir sind dann tatsächlich erst mit über einer halben Stunde Verspätung im Bahnhof angekommen. Unterwegs gab es aber viel zu sehen. Die Strecke ist interessant, man fährt durch die Lössberge, viel durch landwirtschaftlich genutztes Gebiet, das zum Teil wie das Plastikland um Almeria in Spanien herum wirkt, und den gelben Fluss, an dessen Ufer anscheinend auch Reis angebaut wird, haben wir auch überquert.

Auf der großen Stadtmauer
In Xi’an, weltbekannt wegen der Nähe zur Terrakotta-Armee) hat uns Xian (eine Silbe, sonst wie der Ortsname) in Empfang genommen und uns mit dem Fahrer Yu zum Kleinbus gebracht. Der Bahnhof ist auch riesig, ähnlich wie in Peking und schon das Herauskommen aus dem Parkplatz hat ganz schön lange wegen der Masse an Autos gedauert. Der Bahnhof liegt im Norden der Stadt und nach etwa 45 Minuten Fahrzeit durch die Vorstadt sind wir am ersten Ziel, der Stadtmauer von Xi'an, auch einem Weltkulturerbe, angekommen. Die Mauer ist noch größer und länger als die in Pingyao, mit fast 12km Länge und 14m Breite. Auch um hoch zu kommen, muss man erstmal ein paar Stufen erklimmen. Da die Mauer so lange ist, werden auch Mietfahrräder angeboten und wir sind ein Stück die Mauer entlang geradelt. Wir hatten gehofft hierbei ein paar Caches einsammeln zu können, aber die lagen alle vor der Mauer in umgebenden Park und wir sind von oben nicht hingekommen. Schade. Da es sehr heiß war (ca. 32 Grad) und die Sonne trotz der Wolken ganz schön runter gebrannt hat, sind wir nur etwa ein Viertel der Mauer abgefahren und das gleiche Stück wieder zurück. Hätten wir die ganze Mauer befahren wollen, dann hätten wir an einem der Tore das Fahrrad abgeben müssen, hätten dafür eine Münze bekommen, einen Kilometer laufen müssen, um dann wieder gegen die Münze ein Fahrrad zu bekommen. Das war uns einfach zu anstrengend. Zurück an der Ausgangsmietstation hat uns Xian abgeholt, wir haben einen Harmonie-Stopp (schöne Wortwahl, oder?) eingelegt und sind dann weiter zum Glocken- und zum Trommelturm gefahren. Der Glockenturm liegt östlich und hat morgens das Öffnen der Stadttore angekündigt und der Trommelturm liegt westlich und hat die Schließung angekündigt.
Keine Straße sondern auf der Stadtmauer,
so groß, dass man mit dem Rad fahren muss.












Alte Glocke

Blick auf den Park um die Stadtmauer
Dort liegt auch ein Cache, den wir dann recht problemlos finden konnten. Xian fand das auch wieder sehr spannend und hat sich glatt so halb auf den Boden gelegt, um das auch noch mit Foto zu dokumentieren (so viel zu unauffällig… aber die Polizei stand eh nicht weit weg und schien sich auch nicht zu interessieren).
Wo war der Cache versteckt?
Blumen im Park
Trommelturm
Das Namensschild des Restaurants
Blick vom Tisch auf den Glockenturm
Wir sind dann wieder ein paar Meter zurück geschlendert zum Defachang-Restaurant, ein sehr bekanntes, beliebtes und riesiges Restaurant über 3 Stockwerke (unten eine Art Schwemme, in der Mitte für Gruppen und oben gibt es Separees). Defachang ist Spezialist für Jiaozi, chinesische Maultaschen (Dim Sum ist ein Wort, das in Japan verwendet wird, hat man uns erklärt). Es geht hier aber nicht nur um den Inhalt, sonder v.a. auch um die kunstfertige Formung. So werden z.B. die Stücke mit Entenfüllung in Entenform serviert, Hühnchenfüllung in Hühnerform und Jiaozi mit Walnussfüllung in ebenso passender Form, das sieht toll aus! Wir konnten unsere Reiseleiterin überreden sich von uns einladen zu lassen und kamen so in den Genuss der passenden Erklärungen zu allem was serviert wurde. Und das war mal wieder ganz schön viel! Wir haben eine Kanne mit grünem Tee und Bambusblättern bekommen und zuerst wurden 4 Schalen mit Gurkensalat mit Shrimps, Pilze mit Zwiebeln, Schweinebauch mit Süßkartoffeln und eine Schale mit Bambussprossen auf den Tisch gestellt. Dann kamen die ersten größeren Teigtaschen, die man noch in eine Mischung aus Sojasauce und Essig vor dem Verzehr tunken sollte, außer denen mit der Zuckerfüllung. Dann kamen auch schon die Bambuskörbe mit den Maultäschchen, eins hübscher als das andere und geschmeckt haben sie auch noch. Abschließend wurde noch Suppe serviert (ist aber eher nicht so unser Geschmack gewesen, sehr wässrig) und Wassermelone. Wir waren schon wieder ganz schön satt, aber es hatte außer dem Mini-Frühstück heute ja auch noch nichts zu essen gegeben.
gekochte Maultaschen
sowas wie Vorspeisen


Eigentlich die Nachspeise:
Ähnlich Dampfnudeln mit brauner Zuckerfüllung
Aber in China wird alles zusammenserviert und
man isst auch alles zusammen
Tee mit Bambusblättern









ganz toll: Hinten Kastanienfüllung
in Kastanienform
vorne Hühner, rechts hinten Muscheln

Die Teigtaschen... kleine Kunstwerke



Das ist die eigentliche Nachspeise und kommt auch
erst zum Ende des Essens: Suppe mit Miniteigtaschen
Noch ein wenig Obst zum Abschluß


Kunst im Restaurant

Restaurant im Erdgeschoß
Fahrt zum Hotel


Der Hotelgang:
Eine Sinnbild für die unendliche
Monotonie des Lebens....
Unser Zimmer war fast maximal am Ende
Jetzt war es nach dem langen Tag Zeit ins Hotel zu fahren. Das Wyndham GrandXi’an South liegt ziemlich weit im Süden und bei dem Verkehr hat es anstelle der sonst wohl 20 Minuten bald eine Dreiviertelstunde gebraucht, um zum Hotel zu kommen. Das Hotel ist irre groß. Mit einer riesigen Eingangshalle, einer sehr langen Rezeption mit vielen Plätzen, unglaublich langen Gängen und an die 200 Zimmer pro Stockwerk. Unser Zimmer ist wie das Hotel, sehr groß und auch hübsch eingerichtet. Wir haben eine kleines Zimmer als Kleiderschrank, ein sehr großes Zimmer mit Bett, Sofa, Tisch und Schreibtisch. Es gibt eine Kiste mit Ladekabeln, ein Teebrett, eine Minibar (diesmal anscheinend nicht inkludiert wie bei den beiden Hotels vorher) und sonst auch noch einige Annehmlichkeiten. Z.B. auch ein Handy mit unbegrenztem Datenvolumen und freien Anrufen in einige Länder, aber leider nicht Deutschland. Leider funktioniert unser bisher genutztes Privacy nicht und wir können leider nicht twittern und telegramen.
Schon mal im Schrank gestanden?
Gesperrt aber mit dem zimmereigenen Handy möglich:
facebook, whatsapp und youtube
Auch hier (wie im ersten Hotel):
Fenster zwischen Bad und Zimmer
Minibar: Das Wasser links unten:
das teuerste Getränk gleich nach dem
Carlsberg-Bier rechts oben
Das schöne große Zimmer
Ausblick aus dem Fenster
Hotellobby

Lobby Bar


















Wir sind dann nochmal runter an die Bar, das ist ein ganzes Stück zu laufen bis an die Fahrstühle, und haben uns im Erdgeschoss nochmal umgesehen, alles sehr groß. An der Bar gab es noch einen Great Wall Chardonnay für Stefan, der leider nachdem er warm wurde (beim Servieren so kalt, dass man ihn fast hätte lutschen können), etwas gekorkt hat und für Katja einen Strawberry-Thyme-Lemon-Drop, lecker.
Anschließend haben wir wieder den Rückweg zum Zimmer in Angriff genommen, den Blog weiter geschrieben und die Lichtshow draußen vor dem Fenster „bewundert“.








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