Zick-Zack durch das Reich der Mitte

Zick-Zack durch das Reich der Mitte
Unsere Reiseroute

Samstag, 30. Juni 2018

Kapitel 18 - Shanghai - Hochhäuser, Gärten und Museen


Am morgen werden die Blumen auf der Kreuzung vor dem Hotel gegossen mit Wasserfass auf dem Elektroroller. Dass der Roller lautlos fährt macht er durch einen umso lauteren Verbrennungsmotor wett, der die Wasserpumpe antreibt.
Die "West-"Ecke: Käse und Wurst
Nach unserem unglaublichen Abend im Ultraviolet by Paul Pairet abends zuvor, hatten wir heute nicht so den wahnsinnig großen Hunger beim Frühstück, das auch ganz nett, wenn auch nicht ganz so groß wie unsere anderen Hotelfrühstücke war. Dafür gab es hier, man höre und staune, keine Nudelsuppe, sondern Leberkäse zum Frühstück. Na sowas!


Zutaten für das/die Reis-Congee

Hierfür braucht man wohl auch die
Seidenspinnerraupen-Puppen

Überraschend: eine Art Leberkäse

Um 9 Uhr haben wir uns mit Yu, unserem neuen Reiseleiter hier in Shanghai getroffen und unser Fahrer hat uns zunächst auf die andere Flussseite, nach Pudong, durch einen der Autotunnels gebracht. Auf dieser Seite stehen einige sehr hohe Türme von denen wir den Jin Mao Tower, das dritthöchste Hochhaus von Shanghai,  besucht und bis auf die Aussichtsetage in 340m Höhe hinaufgefahren sind. Der Aufzug ist recht flott unterwegs und die Auffahrt von -6m auf 340m dauert nur ca. 45 Sekunden.

Von hier hat man einen tollen Blick über die ganze Stadt.


Der Oriental-Pearl-Tower



Jin Mao Tower

Der Flaschenöffner
von Japanern geplant und gebaut
Der Shanghai-Tower

Positionsanzeige des Aufzugs
Anzeige der Höhe und Geschwindigkeit










Hier oben hat uns Yu einiges über die Stadt, Bauprojekte und den Verkehr erzählt, aber auch über die exorbitanten Preissteigerungen nach der Expo und den Olympischen Spielen von Peking. Es wurde vieles sehr viel teurer dadurch, dass der Staat eine Unmenge an Geld für diese Prestigeprojekte ausgegeben hat. Eine Wohnung, die vorher vielleicht 500000 Yuan gekostet hätte, hat anschließend 1,5 Mio gekostet. 
Blick von oben auf den Pearl-Tower und den Bund
Skyline auf der anderen Seite des Flusses
Ein Teil der flachen Gebäude in der Mitte
bilden die Altstadt. Das meiste dürfte
in zwei Jahren nicht mehr existieren.
Blick auf unser Hotel
Blick von oben in die Hotellobby
des Jin Mao Tower
Er hat uns aber auch von seiner Familie erzählt. Seine Schwester hat zuerst in China Medizin studiert und dann ein Auslandsstipendium vom Staat zum weiteren Studium in Heidelberg bekommen. Nach der vorgegebenen Studienzeit hätte sie eigentlich nach China zurück kommen müssen, was sie aber nicht gemacht hat. Zusammen mit der Mutter, die das Leben der Familie plant, wurde entschieden, dass sie in Deutschland bleiben und ihre Chance dort nutzen sollte. Das hat zu einigen Problemen geführt. Die Familie musste das komplette Stipendium mit einer Geldstrafe in dreifacher Höhe des Stipendiumspreises zurückzahlen. Aber nicht nur das. Bis heute hat die Familie Probleme beim Reisen. Wenn ins Ausland gereist werden soll, dann müssen Unmassen an Anträgen ausgefüllt und bewilligt werden. Mindestens ein Familienmitglied darf nicht mitreisen und für die reisenden Personen muss Kaution hinterlegt werden. Das ist natürlich sehr teuer. 



Ein letzer Blick von oben auf Shangai
Aber in China wird anscheinen sehr viel gespart und mehrere Generationen legen ihr Geld zusammen, um z.B. eine Wohnung für die Kinder kaufen zu können oder um größere Ausgaben, wie z.B. eine Hochzeit bewältigen zu können. Das muss alles gut geplant sein und das Geld wird meist von einer Frau in der Familie verwaltet. Alle anderen Familienmitglieder bekommen nur eine Art Taschengeld für das tägliche Leben und müssen für größere Anschaffungen bei der verwaltenden Person nachfragen, ob das genehmigt wird oder nicht. Sehr interessant.  




am dem Weg zum Garten schon
alles voller Touristen
Unser nächster Stopp war dann wieder zurück auf der Westseite des Huangpu Flusses beim Yuyuan Garten. Dafür muss man durch einen unheimlich bevölkerten  Teil der Altstadt gehen, der durch das lange Wochenende zum Drachenbootfest an diesem Wochenende noch ein bisschen voller war.
Dadurch war es auch in diesem Garten sehr voll, was der Schönheit keinen Abbruch getan hat, höchstens ein bisschen nervig beim Durchkommen ab und an war..
Der Garten ist vor über 400 Jahren von einem Beamten für seine Eltern gebaut worden, damit diese sich im Alter an einem schönen und ruhigen Ort aufhalten konnten. Naja, Ruhe war keine, aber die gute Absicht ist geblieben :)
Es gibt hier viel zu sehen, auch einige Hallen, die zum Unterhalten der Gäste oder für Sing- und Theateraufführungen genutzt worden sind, wie auch einen der drei berühmtesten exquisiten Jade-Steine von China, den Yù Línglóng, mit über 3m Höhe. 


Im Garten

Schildkröten am Teich



Natürlich auch hier: Gartensteine







Ein Mauerdrache

Figuren auf den Dächern der Gebäude



historischer Wohnraum




Überall drängeln sich die (meist chinesischen) Touristen
















Oder hier noch einmal mit Ton:





Imbiss-Stände am Ausgang des Gartens
Nach dem Besuch des Gartens ging es durch die immer voller werdenden Gassen des umliegenden Altstadtviertels wieder zurück zum Auto und weiter zur Einkaufsstraße von Shanghai, der Nanjing Road. Dort hatten wir etwas Freizeit um uns umzuschauen, aber Einkausmeilen, v.a. bei der Hitze, sind ja nun mal nicht so unser Fall. Wir haben aber zielstrebig eine Einkaufshalle für Lebensmittel gefunden, die Shanghai First Foodhall, was wieder eher zu uns passt, und haben unsere freie Zeit darin mit Stöbern verbracht. Auch wieder interessant was hier auf mehreren Stockwerken alles angeboten wurde. Man kann einkaufen, es gibt aber auch Restaurants bzw. Essensstände. Käse läuft hier übrigens unter "exotisches Essen".

Historie und Moderne nebeneinander

Die Fußgängerzone, auch gut besucht

Auch nur ein kleiner Straßenimbiss



Essensmarkt

Auch hier dürfen die Raupen zum Verschenken nicht fehlen

Deutsches Bier (wir haben die Brauereien zuvor noch nicht gekannt)

Sushi, als Einzelportionen















Ein bisschen Speck

oder Wagyu?

Manchmal will man gar nicht wissen, was es gibt.

Dann doch lieber Gemüse? z.B. Seegurke? 😎

Kleine Pilzauswahl

Stadtrundfahrt

Wohnhäuser in der Innenstadt. 


Zurück vom Einkaufsbummel war Zeit für das Mittagessen.

Hier gab es wieder ein großes Bilderbuch und wir haben uns für Spinat mit Knoblauch, Rind mit Paprika und Schweinefleisch süß-sauer entschieden. Eine gute Wahl.

Bestellen nach Bildern

Oft gesehen: Das frische Geschirr ist in Plastik verschweißt




Rind mit Zwiebeln und Bohnen
Wasserspinat mit Knoblauch

Schweinefleisch süß-sauer

Nach dem Mittagessen hatten wir noch einen offiziellen Programmpunkt: das Shanghai Museum.
Schon das Gebäude selbst ist sehenswert und beinhaltet die alte Denkweise eines runden Himmels und eines quadratischen Landes.
Man muss sich hier zwar ein Ticket holen, aber der Eintritt an sich ist kostenlos und es werden pro Tag 8000 Tickets ausgegeben (montags geschlossen). Der Museum beinhaltet 11 thematische Ausstellung plus 3 weitere Hallen für temporäre Ausstellungen. Um sich alles anzusehen, ist vermutlich ein ganzer Tag oder noch mehr notwendig. Unser Plan sah nur knappe 2 Stunden vor, also haben wir uns treiben lassen und sind nur in 4 thematische Ausstellungen gegangen, die aber alle wirklich hervorragend gemacht waren. Also Museum, das können die Chinesen ausgezeichnet, das müssen wir nach den Besuchen in verschiedenen Museen jetzt mal sagen!
Wir haben ganz oben angefangen und uns erst Kleidungsstücke und Kunsthandwerk von Minderheiten angesehen, dann die Ausstellung zu chinesischen Jade-Stücken und natürlich die Keramik-Ausstellung mit über 500 Kunstwerken aus allen möglichen Epochen, angefangen im Neolithikum bis zum weißen und blauen Porzellan. Zuletzt haben wir uns noch chinesische Bildhauerei Werke angesehen und waren schwer beeindruckt.
Wenn man Lust auf ein tolles Museum hat oder man eine Abkühlung von der Schwüle braucht, dieses Museum ist wahrlich einen Besuch wert. Wir waren anfangs skeptisch, dann begeistert!
Auch gut, hier ist alles auch immer in englisch beschriftet.


Sind die nicht süß?

Rituelle Jadescheibe

Jadefigur (aus irgendeinem Grund
ist die große Nase besonders...)

Ein Jadehund

rituelles Jadeschwert

Drache

ein anderer Drache

Blick ins Treppenhaus

Frühe Tonwaren

Ton Figur

Tongefäß
(das Hausmodel als Deckel ist für die
Archäologen wichtig, um das Aussehen von
Häusern vor mehreren tausend Jahren zu bestimmen)





Uralt, sieht aber doch modern aus, oder?

Teekännchen



Modell einer alten Töpferei




Drehscheiben

Modell eines Brennofen

Ein größeres Modell eines Brennofens



Eine Schale

Nach dem Museumsbesuch war das offizielle Tagesprogramm beendet und unser Fahrer war so nett uns anstelle zum Hotel nochmal auf die andere Flussseite in die Nähe des Oriental Pearl Towers zu fahren mit Umweg an der Fähranlegestelle vorbei, so dass wir diese später wieder finden würden.

Wir sind über die riesige Hochpromenade dann zum Lujiazui Central Green spaziert und haben dort ein bisschen gecached bevor wir am Pearl Tower vorbei zurück zum Fluss und die Uferpromenade entlang dann zum Fähranleger gelaufen sind. Fähre fahren in Shanghai ging auch ganz einfach. Man kauft sich am Schalter eine Wertmarke für 2 Yuan und wirft diese dann am Eingang zum Fährterminal einfach wieder in einen großen Bottich. Schon erledigt. Dann warten bis die Fähre nach wenigen Minuten ankommt. Heute sind sie mit zwei Fähren gefahren und wir mussten keine 10 Minuten warten. Anscheinend wollen alle wegen der Aussicht ganz oben mitfahren, was dann zu gewaltigem Druck beim Einsteigen führt, da wird reichlich geschubst und gedrängelt. Wir haben uns für die paar Minütchen der Überfahrt dann für die untere Etage entschieden und waren relativ alleine (für chinesische Verhältnisse).




See im Park

Der Disneystore in Shanghai

Blick auf den Bund

Überfahrt mit der Personenfähre

Zurück im Hotel haben wir dann die Happy Hour genutzt, bei denen Hotelgäste als Dankeschön für die Wahl desselben einen Cocktail gemixt bekommen (Tee und Kaffee gibt es in einem großen Bereich mit Blick auf den Bund tagsüber sowieso kostenlos zum Selbstmachen).
Anschließend sind wir aufs Zimmer und haben die Aussicht aus dem Sessel am großen Fenster genossen.
Hunger hatten wir keinen mehr und runter zum Raum mit dem Beamer zum Fußballschauen wollten wir auch nicht mehr. Wir sind dann einfach gleich zum Schlafen übergegangen.


Zum Vergleich hier noch einmal der Blick vom Bund aus bei Tag:


Blick auf den Bund bei Nacht






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