Zick-Zack durch das Reich der Mitte

Zick-Zack durch das Reich der Mitte
Unsere Reiseroute

Samstag, 23. Juni 2018

Kapitel 16 - Das Wasserdorf Wuzhen

Unser Stilmix-Frühstück (Katja)
Zum Glück hatten wir heute ein wenig mehr Zeit zum Ausschlafen, heute sollte die Fahrt weiter gehen nach Wuzhen, einem Wasserdorf. Wir konnten also in Ruhe frühstücken und wurden gegen 11:30 Uhr abgeholt.
Die eher konservative Variante (Stefan)

Mangojoghurt mit French Toast (arme Ritter)

Der Busparkplatz
Das Wasserdorf befindet sich etwa anderthalb Stunden nördlich von Hangzhou und besteht aus 2 Teilen, dem "lebenden" und dem naja, "toten"?
Der lebende Ostteil ist noch wirklich mit Menschen, die dort auch leben und arbeiten bewohnt, während der Westteil eigentlich so eine Art "Resort" ist. Der Westteil war eigentlich auch mal ein lebendes Dorf, wurde aber von der gleichen Firma gekauft, die auch Simatai erworben und zu einem Ausflugsziel umgebaut hat.
Schema des Dorfes
Zuerst haben wir den Ostteil besucht, für den man unter Tag auch Eintritt bezahlen muss. Ein sehr beliebtes Ausflugsziel, v.a. für Chinesen, was man am Parkplatz schon gesehen hat. Eine Unmenge an Stellflächen für Reisebusse, von denen schon etwa die Hälfte belegt war. Die Bewohner leben da praktisch ständig mit dem "Tag der offenen Tür". Jeder Hauseingang ist offen und man kann teilweise auch hineingehen. 






"Wasserdorf" trifft es auch tatsächlich










Die normalen Verkehrsmittel hier
Linke Seite: Karriere
Rechte Seite: Reichtum
Warum wollen es sich alle so schwer machen??




Art Gemüsepuffer in Teig ausgebacken
Es gibt eine Menge Essensgelegenheiten, Hostels und auch Museen. Yang hat uns auch gleich zu einer frittierten Kleinigkeit eingeladen, einer Art Reiberdatschi, nur nicht aus Kartoffeln, sondern aus Rüben. Sehr heiß und fettig, aber auch knusprig und gut.










Heiß, knusprig ,gut

Links kocht Schweinefleisch mit Hühnerfüßen



Ein Bett mit Vorbau...
für Kleidung und weiter hinten: Nachttopf
Wir haben uns auf dem Weg ein Museum für Betten angesehen. Da gab es die unterschiedlichsten Schlafgelegenheiten aus unterschiedlichen Epochen, für reiche Leute, für Beamte, für Mädchen... jedes Bett war anders, aber meist sehr schön und passend zur Stellung des Besitzers verziert.















Der Fisch oben ist nur Demo
In echt lebt der wohl noch....
In einer der Hallen haben wir gestaunt, da hing ein Fisch an einer Schnur von der Decke. Das macht man (vielleicht heute) zu einem bestimmten Festtag auch noch so, ein Fisch (lebend) bringt Glück.


Eine historische Küche













Kleiner Garten unterwegs

Das Schnaps-Lager
In einem anderen Innenhof haben wir eine Schnapsbrennerei besucht, diesmal Reisschnaps (klar und hell, im Gegensatz zu Reiswein, der rot ist), wir sind ja im Süden. Dort durfte man auch kostenfreie Probierschlückchen nehmen. Dieser Schnaps hatte auch 55%vol, war aber auch geschmackvoll und nicht sehr brandig.

Die Distille
Man darf probieren (aber nicht viel)
Die Indigo gefärbten Tücher
(früher zum Oxidieren der Farbe aufgehängt)
In einem weiteren Hinterhof waren die Tuchmacher. Dort konnte man zuschauen, wie man die Muster auf die Tücher bekommt und wie der Färbeprozess funktioniert. Es gab auch Ausstellungsstücke, die die Entwicklung der Färbetechnik erläutert haben.











Vorführung wie Bohnenpaste hergestellt wird




die man dann auf das Tuch aufträgt für weiße Muster

Weiter geht's auf Erkundungstour



Holzschnitzereien am Haus
In wieder einem anderen schönen Hofhaus sind Schnitzereien ausgestellt worden, z.T. sehr große Stücke, aber auch ganz feine und filigrane Schnitzarbeiten.












Drachen bringen Glück
Weintrauben Kindersegen

Sieht er nicht süß aus?
Auch eine kleine Terrasse kann man begrünen










Wenn man kein chinesisch kann
hat man hier echt verloren
Nach einer guten Stunde des Bummels haben wir den Ostteil verlassen und sind Richtung Westteil gefahren mit einem kurzen Stopp für die Mittagspause in einem Restaurant am Weg.
Auch hier musste Yang für uns aussuchen und bestellen, es gab keine englische Übersetzung der Speisekarte soweit wir gesehen haben. Zu einem blumigen Chrysanthemen-Tee gab es einen Salat aus knackigen, fast rohen Kartoffelstiften, ein Gemüse aus mandschurischem Wasserreis, einem fantastischen Schweinebauch und weichem Tofu.
Das Platzset
Halbrohe Kartoffeln als Salat
mandschurischer Wasserreis
Schweinebauch Stunden in
rotem Reiswein gegart
Schlabbertofu in Soße

Dieser Schweinebauch würde bei uns sicher einen Stern wert sein, so was zartes haben wir noch selten gegessen. Und hervorragend gewürzt, der Bauch wird über mehrere Stunden in Reiswein gekocht und zerfällt einfach beim Antippen mit den Stäbchen in kleine Teile. Großartig!


Am Eingang zum "Dorf"
Angekommen beim Westteil des Ortes wurde es dann leicht skurril. Zum Betreten des Dorfes und zum Einchecken muss man zuerst in eine große Halle am Eingang und dort entweder Tickets kaufen oder an einer riesigen Rezeption mit ungefähr 70 Plätzen einchecken. Man checkt dort für jedes Hotel ein, die gehören ja alle dem gleichen Besitzer...
Dann hat man die Wahl zwischen 3 Transportmöglichkeiten: man kann zu Fuß gehen oder mit dem Shuttlebus fahren oder mit dem Boot. Zum Laufen mit dem Gepäck war es uns zu heiß und das Boot war zu umständlich, wir haben den Shuttlebus genommen. Da mussten wir nur das Gepäck um 2 Ecken ziehen und waren am Shuttlebahnhof, von dem aus die offenen Gefährte nach Bedarf abgefahren sind. Es gibt aber auch Touristenshuttles, die in einem festgelegten Zeitraum zyklisch fahren und das weite Gelände verbinden.

Die große Eingangs-Check-In-Halle


Die Lobby unseres Hotels
mit vielen Büchern an der Decke
Das Shutle hat uns an Ausstellung- und Musikhallen vorbei gefahren und direkt am Eingang von Zhao Ming Academy Inn abgesetzt. Dort checkt man dann nochmal in das Zimmer ein und wird hin gebracht. Wir haben 2 Zimmerkarten bekommen und da Katja sich vorher schon schlau gemacht hatte, wusste sie auch schon wofür...









Gang in unserem Zimmer
Das Zimmer war schön, groß, hatte im Eingangsbereich einen schönen Schreibtisch , dann ein schönes Badezimmer und 2 getrennte Zimmer mit jeweils einem Bett und einer eigens abschließbaren Tür. Naja, dann brauchten wir diesmal keine zwei Bettdecken, wir hatten ja zwei Zimmer.




Ein Zimmer ohne Fenster mit Bett









Das andere Bett im zweiten Zimmer
Der Zimmerflur in Richtung Ausgang
Eine tolle Idee:
links normales Wasser zum Waschen, rechts Trinkwasser





Alles ganz schon anstrengend :)
Nach einem kurzen Verschnaufpäuschen sind wir dann am späten Nachmittag losgezogen das hübsche Wasserdorf zu erkunden. wir sind zuerst in den drachenförmig angelegten Garten gegangen und haben dort die riesige und sehr schön angelegte Fläche mit Teichen, gewundenen Pfaden und kleinen Ackerteilen bewundert und sind dort ein wenig entlangspaziert. Dann haben wir Bilder vom Sonnenuntergang über der großen Pagode gemacht und sind hinein in das Gewusel der Gassen, die sich rechts und links des Wassers befinden. Was für Menschenmengen sich hier hindurch bewegt haben und welche Schlangen da an den Essensständen z.T. anstanden, irre. Aber wie auch schon zuvor: es war gerade eine ruhige Zeit....
Teiche
Abendstimmung am See
Der Blumengarten




Ein Lotusteich

Sonnenuntergang am Rande des Dorfes










Blick auf die Häuser mit Pagode im Hintergrund
Ein kleiner Tempel am Rande des Weges




Hier kann man seine Wünsche aufhängen


Pagode in Abendstimmung

Man kann nicht behaupten es wäre wenig
los gewesen
Wir sind die Gasse entlang gelaufen und haben uns treiben lassen, haben soweit möglich auch mal die Auslagen in den Shops angeschaut und sind ab und an mal die Seite über eine der vielen Brücken gewechselt.


















Auch eine Möglichkeit die Rollen schnell von beiden
Seiten braun zu bekommen
Ausstellungsstück in einem Restaurant:
hier haben schon Xi Jin Ping und
Medwedew gespeist


Abendstimmung am Fluß

Von Ruhe aber keine Spur
langsam gehen die Lichter an
z.B. als Lampions

Diese werden hier noch
handwerklich hergestellt
Im Vorraum des "Times of Republic of China"
Einer Empfehlung von Yang folgend sind wir zum Abendessen im "Times of Republic of China", einem der vielen, vielen Restaurants im Westteil von Wuzhen, eingekehrt, das mit alten Einrichtungsgegenständen und Bildern geschmückt ist. Wir haben dort auch aus einer großen Bilderbuchspeisekarte gewählt und uns für Auberginen in Sojasauce, gefüllte Pfannkuchen und nochmal diesen hervorragenden Schweinebauch entschieden (der hier nicht ganz so gut war wie der in diesem unscheinbaren Lokal vom Mittagessen) und dazu ein Fläschen von dem vorhin probierten Reisschnaps aus dem Ostteil. Der kam nur mit einem winzigen Becherchen, anscheinend trinken nur Männer Schnaps oder wir haben beim Bestellen was falsch gemacht.
Ein Fläschchen im Dorf gebrannter Schnaps.
In China ist es üblich, dass es keine
angebrochenen Flaschen gibt.
Der Speiseraum
Noch mal das geniale Schweinefleisch









Gemüseküchlein
Gedämpfte Auberginen



Mal schnell in die Flasche schauen,
wie spät es ist...


Die Tagestouristen verlassen langsam das Dorf
Nach dem Abendessen sind wir wieder raus auf die Gasse, es wurde so langsam und allmählich wieder ruhiger mit dem Verlassen der Tagestouristen aus dem Ort und wir sind noch in der tollen Abendstimmung zum Barviertel ganz am Ende des Dorfes geschlendert. Dort gab es am Kanal noch einen letzten Absackercocktail und weil wir keine Lust mehr hatten, den ganzen Weg zurück zu laufen, haben wir uns noch ein Boot geleistet und sind langsam (in etwa 25 Minuten) zurück auf die andere Seite des Dorfes gerudert worden, wo wir dann noch 5 Minuten zu Fuß zum Hotel hatten. Am Abend ist dieses Dorf wirklich einmalig schön, das Licht ist toll und ohne die Touristenmassen ist dieses Disneyland-Wasserdorf, also dieses Freilichtmuseum, ein wirklich tolles Ausflugsziel.
Schön beleuchtet und endlich ruhig
















Das Barviertel











unsere Cocktails
Mit Blick auf die Pagode


Rückweg im Boot

Jetzt ist es ganz still, nur das Wasser beim Rudern plätschert

Rückweg ins Hotel, endlich leer

Nachtansicht der Akademie neben dem Hotel 

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