Zick-Zack durch das Reich der Mitte

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Unsere Reiseroute

Mittwoch, 6. Juni 2018

Kapitel 4 - Sommerpalast und Himmelstempel, TCM und Kungfu


Eingang zum Sommerpalast
Heute war eine angenehme Abfahrtszeit von 09:45 Uhr am Sonntag eingeplant. Wir hatten also ein gemütliches Frühstück bevor wir pünktlich wie immer abgeholt worden sind. Der Weg ging nach Nordwesten, dauerte etwa 70 min und brachte uns zum Sommerpalast, einer sehr schönen Anlage am Rande der Stadt. Sommerpaläste sind gar nicht so selten, es gibt in dem Gebiet mehrere davon, nur dieser ist nach mehreren Zerstörungen wieder nachgebaut worden und gehört heute auch zum Weltkulturerbe.

Nachdem uns Wong wieder die Tickets besorgt hatte, sind wir mit den vielen anderen chinesischen und nicht-asiatischen Besuchern eingetreten und haben uns umgeschaut. 

Die drei Mädels im Hintergrund
bei einer Photosession




Blick durch eines der Eingangstore












Der Kylin









Die Anlage ist sehr klassisch gestaltet, mit Bergen, Seen, künstlichen Flüssen und Kanälen. Auch Symbolik ist natürlich allgegenwärtig. Vor einer der ersten Hallen nach dem Eingang steht z.B. ein Kylin, ein Abbild eines Fabelwesens, der als Augen und Ohren des Kaisers galt und die Fähigkeit gehabt haben soll, treue von untreuen Beamten unterscheiden zu können und diese damit in Angst und Schrecken versetzt hat. 









Blick über den See
Pagode am See

Kalligrafie auf der Seepromenade





Hübsch verzierte Wandelgänge
Ein Wandelgang 728m lang






















Es gibt auch einen wunderschönen langen Gang, der oberhalb des Wassers entlang verläuft und der genau 728m lang ist, angeblich als Anspielung auf das Geburtsdatum der Kaisermutter am 28. Juli (wir sind da zwar nicht so ganz sicher ob damals unser Kalender benutzt wurde, aber die Geschichte ist doch nett, oder?).
Der Unglücksstein, den  man nicht fotografieren soll









Tiere vor der Halle
Diesen Gang sind wir entlang gewandelt, hatten links den See und rechts den Berg mit dem Tempel neben uns und haben die heute mal nicht ganz so hohen Temperaturen genossen. Vorbei am Marmorschiff und über ein paar Brücken haben wir noch versucht einen Cache zu finden, leider ohne Erfolg. Wenigstens einen Earthcache konnten wir loggen, an einem der großen Ziersteine im Gelände, angeblich der größte, den es gibt und der auch als Unglücksstein bekannt ist, weil sein Transport in den Palastbezirk zwei Tore gekostet hat durch die schiere Größe. Chinesische Besucher sehen sich diesen Unglücksstein zwar an, machen aber vorsichtshalber keine Fotos von ihm. 



Bilder in der Wandelhalle


Blick auf den Tempel
Decke in der Wandelhalle
Ein Tor im Garten



Mamorschiff
Zwischen See und Park
Brücke im Garten














Das Restaurant von außen

Leider war der Besuch auch hier schnell wieder vorbei und wir sind zurück in die Stadt zum Mittagessen gefahren. Heute sollte es jetzt endlich das Pekingentenessen geben und Wong hatte uns  ein chinesisches Restaurant ausgesucht, das jetzt eher nicht im Reiseführer steht, in das sie aber selbst gerne auch mal privat essen geht. So hatten wir uns das auch vorgestellt und es hat uns prima gefallen! Es gab einen Saft für uns (man trinkt wohl auch gerne Bier zur Ente, aber wir wollten ja später noch zum Arzt), der aus kirschgroßen roten Früchten mit weißem Fruchtfleisch durch Kochen mit Wasser und Honig selbst gemacht wird. 
Blumenkohl  mit Chile
Das war ein erfrischendes Getränk mit einem an Kirschen und Pflaumen erinnernden, leicht säuerlichem und doch süßem Geschmack. Sehr gut zu trinken und für uns wesentlich angenehmer als das warme Wasser, das in China gerne getrunken wird. Als erstes kam ein leicht scharfes Blumenkohlgericht auf den Tisch, dann noch ein Glasnudelgericht mit Gemüse und Ei, 4 Brötchen, die Beilagen zur Ente, bestehend aus verschiedenen Saucen (original Hoisin und neumodische Chili Chicken Sauce), Zucker, Gurkenstreifen, Lauchzwiebeln und natürlich einem Riesenstapel hauchdünner Pfannkuchen für jeden von uns. Und natürlich die Ente, serviert in mehreren Teilschritten (angeblich ist das Zerlegen in 108 Teile die beste Variante). Zuerst die ganz hervorragende knusprige Haut mit einem ganz leichten Fettanteil unter der Haut. Das schmeckt leicht in Zucker getaucht gleich nochmal so gut! Dann kam noch Entenfleisch und noch eine Platte mit Fleisch und Haut, sowie zum Abschluss auch noch eine Platte mit ganz braun gerösteten Knochen zum Abknabbern. Das war alles richtig, richtig gut, nur mit dem Aufwickeln in die Pfannkuchen haben wir uns mit den Stäbchen ein bisschen schwer getan. Aber man kann das notfalls auch einfach händisch erledigen.
Glasnudeln, Soßen, Pfannkuchen und Brötchen
Platte 1: Haut der Pekingente
Lehrstunde im Entenrollenbauen
von unten nach oben:
1. Entenhaut
2. Entenfleisch ohne Haut
3. Entenfleisch mit Haut
Platte 4: frittierte Entenknochen
Schlachtfeld am Ende
Gruppe singender Chinesen
Nach dem prima Essen ging es dann zum nächsten Besichtigungspunkt, dem Himmelstempel. Hier konnte unsere Fahrer fast bis hinein fahren und nach dem Kauf der Tickets und einem kleinen Cache sind wir Richtung Eingang zum inneren Bezirk gelaufen. Dabei ist uns Musik im Hintergrund aufgefallen, die sich bei genauerem Hinhören als eine Menge an Menschen entpuppte, die zusammen im Schatten standen und gesungen haben. Und das waren nicht nur 10 oder 20 Leute, das waren bestimmt hundert, die dort zusammen gesungen haben. Sehr beeindruckend. Und nebenan gab es auch noch einen Fitnesspark mit ganz vielen Geräten in jeweils mehrfacher Ausfertigung, an denen trotz der Hitze auch fleißig trainiert wurde. 
Auch hier gibt es einen Gang,
aber nicht so lang wie im Sommerpalast
Wir haben eine Weile zugehört und sind dann weiter in den inneren Tempel gelaufen, auch wieder über einen langen Korridor, in dem sich viele Menschen aufgehalten und ausgeruht oder gespielt haben. Der Tempel, in dem der Kaiser für eine gute Ernte gebetet hat, ist der Hauptanlaufpunkt für alle Touristen. Er steht auf einer 3-stufigen marmornen Plattform und ist echt groß, knapp 40m. Hinein kann man nicht, nur versuchen zwischen allen anderen Personen Bilder vom Inneren zu machen. Aber das Gebäude ist auch von außen sehr sehenswert, die Verzierungen und Farben sind wunderschön. Flankiert wird der Tempel rechts und links von zwei weiteren Gebäuden. In der einen Halle wird das Opferzeremoniell in vielen Bildern erklärt, im anderen geht es eher um den Bau und seine Geschichte von den ersten einfachen Gebäuden bis zu dem großen Tempel von heute, der eine Station des Fackellaufes von Olympia 2008 war und ebenfalls zu den Weltkulturerben gehört.
zwei (!) Männer beim Chinesischen Schach
... der Rest redet mit.
Die Pagode im Tempel














Inneres der Pagode










Wasserablauf am Podest der Pagode
Dachfiguren auf dem Tempel















Rand der Pagode




Eingangsbereich der TCM Klinik
Nach dem Tempel ging es direkt weiter zu einem unserer anderen Wunschziele. Einer Klinik für traditionelle chinesische Medizin, der China Academy ofChinese Medical Sciences. Wir wussten vorher nicht wohin man uns bringen würde und konnten uns also nicht vorab informieren, die Spannung war also groß. Man hat uns in einen kleinen Wartesaal gebracht in dem große Sessel standen und ein Bildschirm an der Wand angebracht war. Es wurde eine Fußmassage angeboten, die wir natürlich gerne angenommen haben. 

Seltsame, eingelegte Dinge

Alsbald kam dann ein distinguiert aussehenden Herr in den Raum, der uns als „der Professor“ vorgestellt worden ist und der uns in ziemlich perfektem deutsch in einem Schnelldurchlauf mit ein paar Erklärungstafeln auf dem Bildschirm einen Einblick in das Konzept der Klinik und der TCM gegeben hat. Anscheinend ist die Klinik eine Forschungseinrichtung und hat auch eine Nobelpreisträgerin hervor gebracht. Ein weiterer Nobelpreis wird erwartet, wenn das neue AIDS-Medikament, das sich zur Zeit in einer Doppel-Blind-Studie befindet, in ein bis zwei Jahren auf den Markt kommen wird. Nach der Verabschiedung des ersten Professors kam kurz darauf ein Kollege, der uns beide begutachtet hat. Es wurde jeweils rechts und links Puls gefühlt (jeweils 3 Stellen, die jede für ein anderes Organ steht), Augen, Haare, Haut und Zunge begutachtet und bei Katja die zutreffende Diagnose gestellt: „zu viel Gewicht“, allerdings nett umschrieben mit "zu dickem Blut". Okay, das war recht offensichtlich und trifft vermutlich bei mehr als 80% der nicht-Asiaten, die in die Klinik kommen, zu. Dann war Stefan dran, wir waren sehr gespannt, ob man hier etwas finden würde, was unsere deutschen Ärzte bisher nicht haben kurieren können. Die beiden Professoren haben sich beraten und die Diagnose eines schwer gestörten Ying/Yang gestellt. Die Untersuchung war übrigens kostenlos, auch die Massage, für die wir auch Anraten von Wong nur jeder 20 Yuan Trinkgeld geben sollten. Aber man macht das Geld hier mit den Medikamenten. Uns wurden beiden 3 bzw. 2 verschiedene Medikamente zur Besserung unserer Probleme angeboten, die man als 1-, 2- oder 3-Monatskur kaufen konnte. Wir haben uns beide erstmal nur zu jeweils eine Monatskur überreden lassen, da die Medikamente doch recht teuer waren. Stefan hat schon angefangen seine zu nehmen, ich mache das lieber erst, wenn wir wieder zurück sind, damit es keine Probleme während der Reise gibt.
Kirche in Peking
Nach der Klinik hatten wir noch etwas Zeit vor dem letzten Programmpunkt des Abends. Um noch ein wenig zu cachen sind wir in die Fußgängerzone gefahren, wo uns Wong auf der Cachetour begleitet hat, bevor wir noch eine kleine Erfrischung anstelle eines geplanten Abendessens (wir hatten keinen Hunger…) im Maan-Cafe eingenommen haben. Ein echt schöner Laden in dem es wohl tolle Waffeln und andere kleine Speisen gibt. Wir hatten zwei Eistee und ein geschabtes Eis mit Mango, heute war es wieder ziemlich heiß. Lustig: unter jedem Tisch gibt es Steckdosen, es gibt gar nicht mal langsames freies WLAN und wenn man etwas bestellt bekommt man einen kleinen Teddy mit in dem ein Chip eingebaut ist anhand dessen die Bedienung weiß was wohin zu bringen ist.
Ein Foto für einen sehr alten Virtual-Cache
Beim Loggen von einem Mystery-Cache
Auslage im Maan-Cafe... Alles Plastik wie in Japan!
Noch mehr Platikessen
Wir hatten das zweite von links ganz unten
sieht in echt dann so aus
Der Teddy, der den Bedienungen den Weg
für die Bestellungen weist.
Bruschetta mit Hühnchen
Im Laden war jede Lampe ein Einzelstück
Kung Fu - Show
Jetzt war es höchste Zeit durch die Geschäftsstraße, die überall auf der Welt hätte sein können, da es die gleichen Geschäfte wie überall sonst auch gibt (mal abgesehen von den chinesischen Beschriftungen) zum Auto zurück zu gehen, um nicht zu spät ins Rote Theater zu kommen, in dem wir uns noch eine Kung-Fu-Show ansehen wollten. Wir waren dann auch pünktlich 10 Minuten vor Vorstellungsbeginn am Theater, Wong hat uns die Karten geholt und uns zu den Sitzen gebracht und schon ging es los. Eine technisch sehr moderne Show mit toller Bühnentechnik und einer alten Geschichte von einem Jungen, den seine Mutter ins Kloster bringt um dort die Kunst von Zen und Kungfu zu erlernen. Der kleine Junge hat Angst und wird vom Abt des Klosters beruhigt in dem er ihm die Geschichte eines anderen kleinen Jungen erzählt, dem es genauso erging und der aber nach vielen Ablenkungen dann doch alle Stufen der Ausbildung meistern konnte und selbst zu einem Abt wurde (natürlich ist es die eigenen Geschichte des Abtes…). Das wird in mehreren Kapiteln erzählt in denen die Künstler Kung-Fu zeigen und ein paar spektakuläre Stunts vollbringen (alles vermutlich mit Theater-Props, die aber sehr authentisch wirken). Die Show um 19:30 Uhr dauert 70 Minuten und ist wirklich mitreißend und sehenswert, wenn auch ein bissel bolly-hollywood-mäßig an einigen kleinen Stellen. Uns hat es Spaß gemacht.
Cocktail in der Hotelbar
Jetzt war es aber auch schon spät und wir sind zurück ins Hotel, wo es noch einen Absacker-Cocktail an der Bar gab während wir noch gebloggt, getwittert usw. haben.

Die Hotelbar





Beim Blog zusammenstellen















2 Kommentare:

  1. Hallo Ihr Beiden,
    ich muß sagen, es fehlt in Eurem Urlaub nicht an Abwechslung. Und auch schön darüber zu lesen und die Bilder zu schauen. Macht auch Spaß.
    Weiterhin eine so schöne Reise.
    Viele Grüße
    Ute Blümchen

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  2. Hallo Blümchen,

    danke sehr.
    Wir glauben Dir würde das hier auch gefallen...

    Schöne Grüße
    S+K

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